AC- vs. DC-Laden – Was ist das eigentlich?

Elektroauto-Besitzer kennen es: die Debatte um AC- vs. DC-Laden. Wir erklären, was es mit den Begriffen auf sich hat und an welchen Ladestationen ihr wie laden könnt.
AC- vs. DC-Laden Titelbild

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AC- vs. DC-Laden

Die Debatte um AC- vs. DC-Laden hat nur wenig mit der bekannten Hard-Rock-Band AC/DC zu tun. Dafür sind die beiden Lademodelle aber umso interessanter für Elektroauto-Besitzer. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei unterschiedlichen Ladesystemen: AC-Laden mit Wechselstrom und DC-Laden mit Gleichstrom. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass der Begriff Wechselstrom häufig als AC (= alternating current) abgekürzt wird und ein-, zwei- oder dreiphasigen Strom meint. Der ganz normale Strom, den wir aus dem Stromnetz beziehen, um unsere Haushaltsgeräte zu bedienen, ist Wechselstrom. DC-Strom (=direct current) meint dahingegen Gleichstrom, wie er zum Beispiel von Photovoltaikanlagen produziert wird. 

Da die Batterie eines Elektroautos mit Gleichstrom funktioniert, muss der aus dem Stromnetz entnommene Wechselstrom erst umgewandelt werden, um das Auto aufzuladen. Beim DC-Laden wird diese Umwandlung von der Ladestation übernommen. Beim AC-Laden übernimmt das im Elektroauto verbaute Ladegerät, der sogenannte On-Board-Charger, die Umwandlung des Wechselstroms. Außerdem unterscheiden sich die Systeme auch anhand der verfügbaren Ladeleistung. Je höher die Ladeleistung ist, desto schneller wird dein Auto geladen. Als Faustregel können Sie sich merken, dass Ladeleistungen unter 22 kW AC-Lösungen sind und dass es sich bei über 40 kW Ladeleistung in der Regel um ein DC-Ladesystem handelt. 

AC-Laden (reguläres Laden)

AC-Laden ist der reguläre Ladeprozess für Elektroautos. AC-Ladestationen werden normalerweise als Heimladelösungen verbaut. AC-Ladestationen haben eine geringere Ladeleistung als DC-Ladestationen, was zu längeren Ladezeiten führt. Im privaten Bereich sind 11 kW die gängigste Ladeleistung. Heimladelösungen mit bis zu 22 kW sind zwar möglich, werden aber kaum installiert. Das liegt daran, dass die meisten Elektroautos durch das eingebaute Batteriemanagementsystem lediglich auf eine Ladeleistung von 11 kW ausgelegt sind und entsprechend größere Ladesysteme nur begrenzt nutzen können. Außerdem erfordern Ladestationen über 11 kW eine Genehmigung des Netzbetreibers. 

DC-Laden (Schnellladen)

DC-Ladestationen werden vor allem an öffentlichen Ladepunkten, z.B. auf Autobahn-Parkplätzen, installiert. Zwar gibt es auch DC-Ladelösungen für zu Hause, diese sind allerdings nicht besonders gängig. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Wechselrichtung des Stroms, also die Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom, bei DC-Ladestationen innerhalb des Ladegeräts passieren muss. Das führt dazu, dass DC-Heimladestationen deutlich größer und teurer sind. 

Öffentliche DC-Ladestationen gibt es mit unterschiedliche Ladeleistungen. Die gängigsten öffentlichen Ladestationen haben eine Ladeleistung von 50kW und sind beispielsweise auf Supermarkt-Parkplätzen zu finden. Auf Autobahn-Parkplätzen werden häufig Ladestationen mit einer Ladeleistung von 100 kW installiert. Die schnellsten bisher existierenden Ladestationen werden HPCs (High Power Charging) genannt und haben eine Ladeleistung von bis zu 350 kW. 

Was ist besser?

Sowohl AC-Laden als auch DC-Laden kann Vorteile haben. DC-Laden ist vor allem bei langen Fahrten ohne längere Zwischenstopps empfehlenswert. So kann bei einer kurzen Pause an einer Autobahn-Raststätte schnell Reichweite nachgeladen werden. Bei einem solchen Schnellladevorgang lädt man das Auto normalerweise bis zu einem Ladestatus  zwischen 20% und 80% auf. In diesem Bereich kann die größte Ladeleistung erreicht werden. Diese hohe Ladeleistung belastet die Batterie allerdings stark. Deshalb ist AC-Laden wesentlich schonender für die Batterie und immer dann empfehlenswert, wenn Sie Ihr Auto über längere Zeiten parken. 

V2G als Ladelösung der Zukunft?

Derzeit wird intensiv an bidirektionalen Ladelösungen für den Heimbereich geforscht. Dabei soll das Auto, ähnlich wie eine Powerbank, auch Strom an das Haus abgeben können. Dieses Prinzip nennt sich V2H (Vehicle to Home). Die nächste Generation dieser Idee wird dann das sogenannte V2G (Vehicle to Grid) sein. Hierbei soll das Elektroauto nicht nur aus dem Stromnetz aufgeladen werden, sondern bei Bedarf auch Energie in das Stromnetz einspeisen können. Das soll dann für eine noch höhere Netzstabilität sorgen. Damit kann das eigene Elektroauto beispielsweise auch die Wärmepumpe des Nachbarn unterstützen, wenn es gerade nicht benötigt wird, aber vollständig aufgeladen ist. Bis diese Lösungen massenmarkttauglich sind, kann es allerdings noch einige Jahre dauern. 

Wenn Sie schon jetzt die passende Ladelösung für Ihr Elektroauto bei Ihnen zu Hause installieren möchten, beraten wir Sie gerne. Stellen Sie dazu ganz unkompliziert eine Anfrage über unser Online-Formular und beantworten einige Fragen. Wir kommen dann mit der für Sie passenden Ladelösung auf Sie zu. 

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